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Berner Oberland

Kleiner Rückblick

Letzte Woche hatte ich Geburtstag. Einen runden. Ursprünglich wollte ich an diesem Tag eine 50er-Jahre-Party machen. Aber dann kam Corona und es war nicht klar, ob man überhaupt ein Fest feiern kann. Deshalb habe ich alle Planung sein lassen und mich kurzfristig für einen Tag der offenen Gartentür entschieden. Es war ein wunderschöner Tag, für den ich einfach danke sagen möchte. Ich wurde so reich beschenkt! Mit den Menschen, die gekommen sind (manche von weit her), und manche, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Mit Glückwünschen und Blumensträussen, die mit der Post hereingeflattert sind, mit einem Traumwetter und natürlich auch mit richtigen Geschenken. Eins davon ist dieses tolle Bild. Heimlich bin ich schon lange drum herum geschlichen. Es ist das „Berner Oberland“ von Sofie Safranek. Ein Name, den man sich merken sollte (wie ich finde). Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich das Bild zum Geburtstag bekomme. Was für eine Überraschung! Vorübergehend hat es einen Platz am Schuppen bekommen. Aber keine Sorge, jetzt ist es sicher in der Wohnung, auch wenn …

Das große C

Neulich, als ich den Erdbeeren beim Reifwerden zugeschaut habe, kam es mir plötzlich. Wie hieß die Sorte nochmal? Da war doch was. Hieß die nicht – man traut es sich fast nicht auszusprechen – Korona?! Doch. Die Erdbeersorte in unserem Garten heißt ernsthaft Korona. Aber Korona mit K. Nicht mit C. Man kann sie gefahrlos essen. Ein Glück. Aber natürlich mache ich mir auch über das Corona mit C Gedanken. Es ist das erste Mal, dass ich bewusst ein Jahrhundertereignis miterlebe. Die Jahrtausendwende zähle ich jetzt mal nicht dazu, dann das war ja nur eine Zahl ohne Konsequenzen. Und dass diese Pandemie Konsequenzen hat, das kann ja wohl wirklich niemand leugnen. Wir im Hause K. haben großes Glück. Wir sind gesund, wir haben genug Platz und als gebürtige Stubenhockerin macht mir das Daheimbleiben auch nicht viel aus. Ich bin zwar in Kurzarbeit, aber ich kann im Homeoffice arbeiten und muss mich auch nicht zusätzlich noch um Homeschooling etc. kümmern. Klar vermisse ich auch ein paar Sachen. Vor allem vermisse ich es, meine Eltern und meine …

2019, adieu!

Puh. Irgendwie bin ich froh, dass dieses Jahr vorbei ist. Ob das nächste Jahr besser wird, bleibt zwar abzuwarten, aber trotzdem ist der Jahreswechsel wie ein Schlussstrich mit Neuanfang. Einmal Reset, bitte. Und darüber bin ich erst einmal froh. 2019 habe ich mich gefühlt wie in einem Strudel. Alles dreht sich immer schneller und schneller, und ich komme nicht mehr hinterher. Zwischendurch war es sogar soweit, dass ich meine gute Laune und meinen Optimismus verloren habe, und das passiert wirklich selten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich bei Twitter angemeldet habe und ständig blöde oder schlimme Nachrichten lese. Oder dass ich öfter mal den Aufwachen-Podcast gehört habe. Was auch dazu führt, dass ich eher mitbekomme was falsch läuft in dieser Welt. Und weniger was gut läuft. Wobei, man muss gar nicht in die Welt schauen – in unserem eigenen Land läuft auch genügend schief. Politik hat mich nie besonders interessiert. Aber mittlerweile glaube ich, dass sich das niemand mehr leisten kann. Für 2020 nehme ich mir vor, deutlicher meine Meinung zu vertreten. Und …

Was für ein Start!

Na, wie seid Ihr ins in neue Jahr gestartet? Wir haben der Jahreswechsel gemütlich in Stuttgart verschlafen. Aber als wir gehört haben, dass in Lindau das üble Schneechaos ausgebrochen ist, sind wir schnell zurückgefahren. Und tatsächlich! Wir konnten nicht einmal auf unseren Parkplatz fahren. Nicht, weil der Parkplatz nicht geräumt war, sondern weil der Weg dahin unpassierbar war. Nur mit Nachbarschaftshilfe war es am Sonntagabend dann möglich, doch noch zum Haus hinzufahren. Zum Glück, sonst hätten wir mit dem ganzen Gepäck ganz schon alt ausgesehen. Oder halt: noch älter 🙂 So romantisch diese Winterlandschauft aussieht, im Garten hat der Schnee einen ganz schönen Schaden angerichtet. Im Foto seht ihr links neben dem Gartenhäusle das zusammengekrachte Kiwi-Gestell. Nicht im Bild der Quittenbaum, der in der Mitte auseinandergebrochen ist. Der kleine Birnbaum sieht auch nicht gut aus. O je. Das ganze Ausmaß werden wir erst sehen, wenn der Schnee wieder weg ist. Aber alles Jammern hilft nix, auf gehts! Jetzt ist erst wieder eine neue Runde Schneeschippen angesagt. Ein gutes 2019 und fröhliches Schneeräumen allerseits wünscht Euch …

Unterwegs

Ist es tatsächlich schon wieder zwei Wochen her? Wie so oft wollte ich diesen Beitrag schon viel früher schreiben. Aber so ist das eben. Dieses Jahr wollte ich mal was Neues ausprobieren und deshalb habe mich für den hello handmade markt in Hamburg angemeldet. Mitte Oktober sind wir also nach Hamburg gedüst. Zum Glück hat der Herr K. mich begleitet. Mein Koffer war nämlich sauschwer. (Und das Hotel hatte keinen Aufzug – wo gibt’s denn sowas?! – und das Zimmer war im 5. Stock. Hilfe!) Außerdem hat er mir ein mobiles Gestänge gebaut, damit ich meine Girlanden aufhängen konnte und beim Aufbauen hat er mir auch geholfen. Mein bestes Stück. Merci Chérie! Der Markt war hervorragend organisiert und ich hatte sehr nette Standnachbarn: Gundi mit wunderschöner Keramik auf der einen, und Davide und Constanze von Vitelum auf der anderen Seite. Ansonsten habe ich von Hamburg und auch vom restlichen Markt nicht viel mitbekommen. Ein besonderes Highlight war ein unverhofftes Wiedersehen: Ich wusste, dass die Tinee von Siebenmorgen da ist, bei der ich letztes Jahr den …

Bella Italia

Italien ist von uns ja vergleichsweise nahe. Trotzdem war ich jetzt schon länger nicht mehr dort. Das war ein Fehler, wie ich jetzt bemerkt habe. Letzte Woche waren wir nämlich mit der Handlung in Finale Ligure, und jetzt bin ich wieder neu verliebt. In die Leute, die Sprache, die Sonne, das Essen, den Kaffee, das Eis (!), das Meer. Ach, seufz. Und auch in meine Handlungskolleginnen. (In den einen Handlungskollegen bin ich das ja schön länger 🙂 ) Es war so unkompliziert und lustig mit Euch! Und ich habe wieder viel gelernt: Dass man Kaffeesatz wunderbar für Peeling benutzen kann, dass man mit Kartoffelschalen die Spüle putzt und eine besondere Methode um Bratkartoffeln zu machen. Die Kartoffeltipps muss ich allerdings erst noch ausprobieren. Diese Handlungsreise war (secondo me) die beste Idee, die wir bisher hatten. Der einzige Wermutstropfen war, dass nicht alle dabei sein konnten bzw. früher zurückfahren mussten. Aber wenn’s nach mir geht, müssen wir das eh wiederholen.  Oder Ragazzi? (Warum wir eigentlich nach Finale gefahren sind, steht hier.) Ein Teil von mir ist …

Mein dritter (und letzter) Sommer in Bregenz

oder #liebseinisover Über diesen Sommer können wir uns nicht beschweren. Zumindest nicht über zu wenig Sonne. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten, und das haben wir heuer leider zu spüren bekommen. Auch wenn es nichts mit dem Wetter zu tun hatte. In diesem Sommer habe ich gelernt, dass es auch bei mir Grenzen gibt, was ich mir gefallen lasse. Ich habe gelernt, dass man manchmal vorangehen muss, weil es sonst niemand macht. Ich habe gelernt, dass ich diese Person sein kann, wenn es darauf ankommt. Ich habe gelernt, dass ich gut bin im Formulieren. Ich habe gelernt, wie wichtig Solidarität ist. Auch wenn man nicht helfen kann, man kann einfach da sein. Mir ist klar geworden, dass Führungskräfte nicht automatisch Führungsqualitäten haben. Und mir ist klar geworden, dass ich Menschen auf Augenhöhe begegnen kann. Auch wenn sie in der Hierarchie vielleicht über mir stehen. Wenn ich mir nach dieser Festspielsaison einen Hashtag geben müsste, es wäre #liebseinisover. Ich habe für mich beschlossen, dass die Firmenphilosophie der Bregenzer Festspiele mit meinen Grundüberzeugungen nicht vereinbar ist. …

mal was Verrücktes tun

Bevor ich nächste Woche wieder in die Festspielzeit untertauche, habe ich noch was ganz Verrücktes gemacht. Jedenfalls verrückt für meine Verhältnisse. Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe zwei Fahrräder, von denen eins zuhause steht und das andere am Bahnhof in Götzis. Mit dem einen fahre ich von daheim zum Bahnhof, dann steige ich in den Zug und von Götzis fahre ich dann die letzten Kilometer wieder mit dem Rad nach Mäder. Das ist mein täglicher Arbeitsweg. Aber jetzt musste ich mein Götzis-Fahrrad nach Lindau bringen und bin ganz wagemutig die ganze Strecke mit dem Rad gefahren! Ungefähr 35 Kilometer. Und das ganz ohne Navi und doppelten Boden. Nur mit meinem schlechten Orientierungssinn, ein paar Wegweisern, dem Rhein und dem Bodensee als Anhaltspunkte. Ok, ich bin vielleicht nicht den direktesten Weg gefahren, sondern schon ein bisschen mäandert, aber es ging! Ich bin angekommen. Und jetzt bin ich wieder so stolz auf mich, dass ich das der Welt unbedingt mitteilen wollte 🙂 Diese Leistung habe ich bei Ankunft sofort mit einem Eiskaffee gefeiert. Aber der war so schnell …

Improvisation 2.0

…oder das Weihnachtswunder von Lindau. Seit geraumer Zeit haben wir keine Küche. Jedenfalls nicht das, was in einem guten Haushalt als Küche zählt. (Nicht dass das unbedingt unser Maßstab wäre 🙂 ) Wir können dort kochen und essen und was sonst noch dazugehört, aber eine Komfortzone ist es nicht gerade. Eher ziemlich improvisiert. Und wie jeder weiß: solche Provisorien halten ewig. Selber sieht man das Chaos nach einiger Zeit nicht mehr. Aber irgendwann kommt Weihnachten und man bekommt Besuch und spätestens dann möchte man es doch irgendwie ordentlich haben. Und jetzt kommt – tadaa – Improvisation 2.0 ins Spiel! Warum wir noch nicht früher drauf gekommen sind, weiß ich nicht, aber unser neues System ist genial. Jedenfalls für alle, die keine Küche haben. Ich bin total begeistert. Man nehme: Einen Biertisch als Arbeitsfläche (den hatten wir schon vorher), Eurokisten in verschiedenen Größen und passende Rollgestelle dazu (in unserem Fall vom Obi). Und damit man weiß, was sich in den Kisten befindet, schreibt man es mit einem Kreidemarker drauf. Easy! So sieht es in der Gesamtansicht …

Von Kurven und Pausen

Wie es halt manchmal so ist. Macht man einmal eine Pause ist es schwierig, danach wieder die Kurve zu kriegen. Der Alltag rauscht nur so vorbei und wenn ich erzählen wollte, was in den letzten Monaten alles los war, kann ich es nicht einmal mehr sagen. Selbst wenn es also nur als Gedächtnisstütze für mich selbst dient—Grund genug mit dem Schreiben an dieser Stelle weiterzumachen. Mit den guten Vorsätzen ist es zwar auch so eine Sache, aber ich bin wild entschlossen! 🙂 Also liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung, ich würde mich freuen, wenn Ihr auch weiterhin ab und zu hier vorbeischaut. Aber jetzt wünsche Euch erst einmal ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Bis dahin! Herzliche Grüße, Eure Sabine P.S.: Das Schneefoto ist gemogelt. Der Schatten ist echt, aber es war bereits anno 2013. Nicht 2017. Heuer ist es hier eher regnerisch.