Autor: Sabine

Berner Oberland

Kleiner Rückblick

Letzte Woche hatte ich Geburtstag. Einen runden. Ursprünglich wollte ich an diesem Tag eine 50er-Jahre-Party machen. Aber dann kam Corona und es war nicht klar, ob man überhaupt ein Fest feiern kann. Deshalb habe ich alle Planung sein lassen und mich kurzfristig für einen Tag der offenen Gartentür entschieden. Es war ein wunderschöner Tag, für den ich einfach danke sagen möchte. Ich wurde so reich beschenkt! Mit den Menschen, die gekommen sind (manche von weit her), und manche, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Mit Glückwünschen und Blumensträussen, die mit der Post hereingeflattert sind, mit einem Traumwetter und natürlich auch mit richtigen Geschenken. Eins davon ist dieses tolle Bild. Heimlich bin ich schon lange drum herum geschlichen. Es ist das „Berner Oberland“ von Sofie Safranek. Ein Name, den man sich merken sollte (wie ich finde). Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich das Bild zum Geburtstag bekomme. Was für eine Überraschung! Vorübergehend hat es einen Platz am Schuppen bekommen. Aber keine Sorge, jetzt ist es sicher in der Wohnung, auch wenn …

Schwarz-weiß

Was ich über Rassismus gelernt habe Irgendwann letztes Jahr ging ein Aufschrei durch die Handarbeitscommunity. Es ging um Rassismus und Diversität und ich habe das Problem ehrlich gesagt nicht verstanden. Wir sind alle Menschen und überall gibt es Idioten Idiot*innen und nette, freundliche Menschen. Ist doch egal, wer welche Hautfarbe hat, oder? Die kurze Antwort: nein. Man muss nur ganz vorsichtig an diesem Lack kratzen, dann merkt man schnell dass es leider überhaupt nicht egal ist. Ich lebe in der blütenweißen Mitte Mitteleuropas. Ich bin weiß. Meine Umgebung ist weiß. Mein Freundeskreis ist weiß. An mir ist nix Besonderes, ich bin ganz normal. Und genau da liegt das Problem. Auf den ersten Blick spielt Rassismus in meinem Alltag keine Rolle. Aber wenn man genauer hinschaut vielleicht doch. Ich fahre viel mit dem Zug. In unserer kleinen Grenzstadt steht oft die Bundespolizei am Bahnsteig und hat die aussteigenden Fahrgäste fest im Blick. Ganz selbstverständlich werden nur ausländisch aussehende Menschen nach ihren Papieren gefragt. Ich kann einfach vorbeigehen, ohne kontrolliert zu werden. Ok, man mag einwerfen, die …

Erfolgsmeldung!

Mich hat der Ehrgeiz gepackt. Das passiert selten, aber wenn es passiert, dann kommt mir besser niemand in die Quere! Zum ersten Mal war es der Fall, als ich Fahrradfahren gelernt habe. So wird es zumindest berichtet. Während meiner Schulzeit hat der Ehrgeiz dann stark nachgelassen, aber das ist eine andere Geschichte. Die aktuelle Herausforderung war: der Hosen­grund­schnitt. Uaaah. Immer wieder habe ich versucht, einen passenden Hosenschnitt für mich aufzustellen. Und jedes Mal habe ich irgendwann aufgegeben. Die unvollendeten Stücke liegen auf dem Hosenfriedhof aka auf dem Boden irgendwelcher vergessener verstaubter Schachteln. Aber diesmal habe ich es durchgezogen. Ich habe getüftelt, probiert, geändert, geflucht und mich vor dem Spiegel verrenkt, aber jetzt bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Um nicht zu sagen, ich bin ein bisschen stolz. Ok. Sehr stolz! TaDaa! Das bin ich in meiner Probehose. Na, was sagt Ihr? Es ist zwar nur eine Probehose. Aber es ist die Mutter aller Hosen, die da bald kommen werden. Stay tuned!

Das große C

Neulich, als ich den Erdbeeren beim Reifwerden zugeschaut habe, kam es mir plötzlich. Wie hieß die Sorte nochmal? Da war doch was. Hieß die nicht – man traut es sich fast nicht auszusprechen – Korona?! Doch. Die Erdbeersorte in unserem Garten heißt ernsthaft Korona. Aber Korona mit K. Nicht mit C. Man kann sie gefahrlos essen. Ein Glück. Aber natürlich mache ich mir auch über das Corona mit C Gedanken. Es ist das erste Mal, dass ich bewusst ein Jahrhundertereignis miterlebe. Die Jahrtausendwende zähle ich jetzt mal nicht dazu, dann das war ja nur eine Zahl ohne Konsequenzen. Und dass diese Pandemie Konsequenzen hat, das kann ja wohl wirklich niemand leugnen. Wir im Hause K. haben großes Glück. Wir sind gesund, wir haben genug Platz und als gebürtige Stubenhockerin macht mir das Daheimbleiben auch nicht viel aus. Ich bin zwar in Kurzarbeit, aber ich kann im Homeoffice arbeiten und muss mich auch nicht zusätzlich noch um Homeschooling etc. kümmern. Klar vermisse ich auch ein paar Sachen. Vor allem vermisse ich es, meine Eltern und meine …

Back to Back(en)

übersetzt heisst das: Zurück zum Backen! 2019 kann ich mich nicht erinnern, ein einziges Brot gebacken zu haben. Das kann so nicht weitergehen, dachte ich mir und habe gestern schon das dritte (!) Rezept dieses Jahr ausprobiert. Ich habe mich nämlich selbst ausgetrickst und mir vom Christkind einen online-Brotback-Kurs gewünscht. Ja, sowas gibts! Alles wird genau erklärt, und alle drei Rezepte bisher sind super geworden. Ein Weizenbrot (zu schnell verspeist um es zu fotografieren), Semmel (siehe Foto oben) und ein Milchbrot (siehe Foto unten) sind es bis jetzt geworden. Das war ein feines Frühstück heute morgen! Seit dem Kurs weiß ich endlich, wann ein Teig (jedenfalls aus Weizen- und Dinkelmehl) fertig geknetet ist. (Nämlich dann, wenn man ein kleines Stück Teig so auseinander ziehen kann, dass sich eine dünne Haut bildet, ohne dass der Teig reißt). Und weil ich keine Knetmaschine habe (und auch keine will), weiß ich auch, dass von Hand kneten ein bisschen länger dauert. Wer hätt’s gedacht :-). Aber es ist auch faszinierend zu beobachten, wie aus einer ziemlich klebrigen Masse irgendwann …

2019, adieu!

Puh. Irgendwie bin ich froh, dass dieses Jahr vorbei ist. Ob das nächste Jahr besser wird, bleibt zwar abzuwarten, aber trotzdem ist der Jahreswechsel wie ein Schlussstrich mit Neuanfang. Einmal Reset, bitte. Und darüber bin ich erst einmal froh. 2019 habe ich mich gefühlt wie in einem Strudel. Alles dreht sich immer schneller und schneller, und ich komme nicht mehr hinterher. Zwischendurch war es sogar soweit, dass ich meine gute Laune und meinen Optimismus verloren habe, und das passiert wirklich selten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich bei Twitter angemeldet habe und ständig blöde oder schlimme Nachrichten lese. Oder dass ich öfter mal den Aufwachen-Podcast gehört habe. Was auch dazu führt, dass ich eher mitbekomme was falsch läuft in dieser Welt. Und weniger was gut läuft. Wobei, man muss gar nicht in die Welt schauen – in unserem eigenen Land läuft auch genügend schief. Politik hat mich nie besonders interessiert. Aber mittlerweile glaube ich, dass sich das niemand mehr leisten kann. Für 2020 nehme ich mir vor, deutlicher meine Meinung zu vertreten. Und …

Was in der Zwischenzeit geschah

Ich habe einmal geblinzelt und zack, ein halbes Jahr ist schon fast wieder vorbei. So fühlt es sich wenigstens an. Aber bei genauerem Hinschauen ist doch ein bisschen was passiert: Wir waren auf Burgentour an der Mosel Angefangen haben wir mit dem Schloss Heidelberg. Von dort sind wir weiter nach Brodenbach an der Mosel von wo aus wir diverse Tagesausflüge unternommen haben. Am Ende waren es mehr Burgen und Schlösser, als wir eigentlich besichtigen wollten: Die Marksburg, Schloss Stolzenfels und Burg Lahneck am Rhein, Burg Eltz, Burg Thurant, die Ehrenburg und die Reichsburg Cochem an der Mosel und zum Schluss noch die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Ein sehr schöner und informativer Kurzurlaub und sicher nicht unsere letzte Burgentour. Danke an den weltbesten Urlaubsplaner, der glücklicherweise mein Ehemann ist! Fazit: Man muss nicht immer nach Schottland fahren, um alte Gemäuer anzuschauen 🙂 Wir haben ein Permakulturseminar bei der PIA besucht. Herr K. war anfangs ziemlich skeptisch. Das erste schöne Wochenende im Jahr, und wir verbringen die Tage drinnen und lassen uns mit Theorie berieseln, anstatt selbst …

Was für ein Start!

Na, wie seid Ihr ins in neue Jahr gestartet? Wir haben der Jahreswechsel gemütlich in Stuttgart verschlafen. Aber als wir gehört haben, dass in Lindau das üble Schneechaos ausgebrochen ist, sind wir schnell zurückgefahren. Und tatsächlich! Wir konnten nicht einmal auf unseren Parkplatz fahren. Nicht, weil der Parkplatz nicht geräumt war, sondern weil der Weg dahin unpassierbar war. Nur mit Nachbarschaftshilfe war es am Sonntagabend dann möglich, doch noch zum Haus hinzufahren. Zum Glück, sonst hätten wir mit dem ganzen Gepäck ganz schon alt ausgesehen. Oder halt: noch älter 🙂 So romantisch diese Winterlandschauft aussieht, im Garten hat der Schnee einen ganz schönen Schaden angerichtet. Im Foto seht ihr links neben dem Gartenhäusle das zusammengekrachte Kiwi-Gestell. Nicht im Bild der Quittenbaum, der in der Mitte auseinandergebrochen ist. Der kleine Birnbaum sieht auch nicht gut aus. O je. Das ganze Ausmaß werden wir erst sehen, wenn der Schnee wieder weg ist. Aber alles Jammern hilft nix, auf gehts! Jetzt ist erst wieder eine neue Runde Schneeschippen angesagt. Ein gutes 2019 und fröhliches Schneeräumen allerseits wünscht Euch …

Unterwegs

Ist es tatsächlich schon wieder zwei Wochen her? Wie so oft wollte ich diesen Beitrag schon viel früher schreiben. Aber so ist das eben. Dieses Jahr wollte ich mal was Neues ausprobieren und deshalb habe mich für den hello handmade markt in Hamburg angemeldet. Mitte Oktober sind wir also nach Hamburg gedüst. Zum Glück hat der Herr K. mich begleitet. Mein Koffer war nämlich sauschwer. (Und das Hotel hatte keinen Aufzug – wo gibt’s denn sowas?! – und das Zimmer war im 5. Stock. Hilfe!) Außerdem hat er mir ein mobiles Gestänge gebaut, damit ich meine Girlanden aufhängen konnte und beim Aufbauen hat er mir auch geholfen. Mein bestes Stück. Merci Chérie! Der Markt war hervorragend organisiert und ich hatte sehr nette Standnachbarn: Gundi mit wunderschöner Keramik auf der einen, und Davide und Constanze von Vitelum auf der anderen Seite. Ansonsten habe ich von Hamburg und auch vom restlichen Markt nicht viel mitbekommen. Ein besonderes Highlight war ein unverhofftes Wiedersehen: Ich wusste, dass die Tinee von Siebenmorgen da ist, bei der ich letztes Jahr den …

Bella Italia

Italien ist von uns ja vergleichsweise nahe. Trotzdem war ich jetzt schon länger nicht mehr dort. Das war ein Fehler, wie ich jetzt bemerkt habe. Letzte Woche waren wir nämlich mit der Handlung in Finale Ligure, und jetzt bin ich wieder neu verliebt. In die Leute, die Sprache, die Sonne, das Essen, den Kaffee, das Eis (!), das Meer. Ach, seufz. Und auch in meine Handlungskolleginnen. (In den einen Handlungskollegen bin ich das ja schön länger 🙂 ) Es war so unkompliziert und lustig mit Euch! Und ich habe wieder viel gelernt: Dass man Kaffeesatz wunderbar für Peeling benutzen kann, dass man mit Kartoffelschalen die Spüle putzt und eine besondere Methode um Bratkartoffeln zu machen. Die Kartoffeltipps muss ich allerdings erst noch ausprobieren. Diese Handlungsreise war (secondo me) die beste Idee, die wir bisher hatten. Der einzige Wermutstropfen war, dass nicht alle dabei sein konnten bzw. früher zurückfahren mussten. Aber wenn’s nach mir geht, müssen wir das eh wiederholen.  Oder Ragazzi? (Warum wir eigentlich nach Finale gefahren sind, steht hier.) Ein Teil von mir ist …