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Schnitzen und Stempeln

Letztes Wochenende habe ich einen wunderbaren Stempelschnitz-Workshop besucht. Ich wollte einfach einmal etwas Neues ausprobieren, und warum dann nicht gleich von den Besten lernen? Deshalb habe ich spontan zugeschlagen als ich gesehen habe, dass die tolle Tinee Häcker von Siebenmorgen einen Workshop anbietet. Und was soll ich sagen, es hat sich voll gelohnt! Es war eine sehr sympathische Damenrunde, alles war ganz liebevoll für uns Schülerinnen vorbereitet und wir haben super Tipps bekommen. Stempelschnitzen ist gar nicht so schwierig und bietet un.ge.ahnte Möglichkeiten! Außerdem macht es Riesenspaß mit dem Messer durch die Gummimatte zu pflügen. Jedenfalls mir ging es so. Das werden definitiv nicht meine letzten Stempel gewesen sein. Vielen Dank liebe Tinee für den inspirierenden Nachmittag! Deine Workshops kann ich nur wärmstens weiterempfehlen! Nur das Stempeln muss ich wohl noch üben. Aber bei Briefmarken sind ja auch die Fehldrucke am wertvollsten, oder nicht?

Abgetaucht…

…oder mein zweiter Sommer in Bregenz Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung – es tut mir leid, dass ich so lange abgetaucht war. Die letzten drei Monate habe ich wieder bei den Bregenzer Festspielen gearbeitet. Es war mein erstes erstes Jahr, also eine Neuproduktion auf dem See, und das war noch etwas arbeitsintensiver als die Wiederaufnahme von Turandot letztes Jahr. Deshalb ist alles andere einfach auf der Strecke geblieben. Aber es hat mir wieder total Spaß gemacht! Ich habe tolle Leute getroffen, bin wieder sehr viel geradelt, habe aber auch das Autofahren wieder für mich entdeckt. Es gab Tage, da war ich einfach zu müde um mit dem Fahrrad zu fahren. Oder es hat geregnet 😉 Ich bin jede Nacht mit einem Ohrwurm nachhause gegangen. Der Herr Bizet war glaube ich der Schlagerstar unter den Opernkomponisten. Ich habe bei fast jeder Vorstellung eine Backerbsen- oder Grießklösschensuppe gegessen. Christl und Walter sind ohne Zweifel die wichtigsten Menschen auf der Hinterbühne. Ich durfte 28 mal das Feuerwerk genießen. Beste Sicht von hinter der Bühne 🙂 (Außer einmal, als …

Blaue Stunde

Liebe Freunde, es geht weiter im Renovierungs-Takt. Nachdem Schlaf- und Ankleidezimmer zwar noch nicht ganz fertig, aber doch bewohnbar sind, ist als nächstes unser Arbeitszimmer dran. Also eigentlich mein Arbeitszimmer. Ich trau es mich gar nicht laut zu sagen, weil es so ein Luxus ist. Ein eigenes Arbeitszimmer, wow! Herr K. bekommt nur eine ganz kleine Ecke. Aber der hat ja ein Büro. Kann man zwar nicht ganz vergleichen, aber trotzdem 🙂 Als es um die Frage der Wandfarbe ging, dachte ich plötzlich, warum muss eigentlich immer alles weiß sein? und habe mich kurzentschlossen für Blau entschieden. Die schönste blaue Farbe, die wir auf die Schnelle gefunden haben, war „Blaue Stunde“ beim Obi. Und weil der Name so schön und es außerdem das letzte Farbeimerchen im Regal war, wollte ich die Farbe erst recht haben. Herr K. war nicht so überzeugt (und ist es auch immer noch nicht), aber bei mir löst die blaue Fläche den spontanen Impuls aus, die Wand umarmen zu wollen. Keine Ahnung warum, aber irgendwas an der Entscheidung scheint richtig gewesen …

Donald im Tapetendschungel

Im letzten Post habe ich ja von unserer Renovierungsaktion berichtet. Völlig uninteressant für die Menschheit, aber ein Meilenstein für uns. Jetzt, wo uns der Alltag wieder fest im Griff hat, ist dieser Prozess leider wieder etwas ins Stocken geraten. Aber um dieser Tage nicht komplett durchzudrehen, muss man sich auf die positiven Dinge konzentrieren. Deshalb freue ich mich täglich über unsere Dschungeltapete und liefere hier nun die versprochenen Fotos nach. Ist sie nicht großartig? Keine Sorge, wir haben nicht das ganze Zimmer damit tapeziert. Nur eine Wand. Und weil mir die Kombination noch besser gefällt als die Tapete solo, habe ich Herrn K’s LTB-Sammlung davor platziert. Dazu passt auch die Post, die Herr K. diese Woche bekommen hat. Unsere beiden Freundinnen F. und E. aus M. haben ihm nämlich die Kinderseite der Süddeutschen Zeitung geschickt. Dort gab es kürzlich eine ganze Seite über Donald. Und weil sie wissen, dass Herr K. gerne LTB liest, haben sie bei dem Artikel an ihn denken müssen und einfach die Seite in einen Umschlag gesteckt und losgeschickt. Wie schön! …

Ein guter Anfang

Gibt es eigentlich einen besseren Jahresbeginn als einen Eimer weisse Farbe? Unser Jahr hat im wahrsten Sinne des Wortes einen neuen Anstrich bekommen. Wir haben den Weihnachtsurlaub genutzt, um ein seit eineinhalb Jahren im Rohbau befindliches Zimmer endlich fertig zu renovieren. Fleißig wie die Bienchen haben wir letzte Woche verputzt, tapeziert und gestrichen und haben jetzt ein neues Schlafzimmer samt — und jetzt haltet Euch fest meine Damen und Herren — einem separaten Ankleidezimmer! Ich finde, es ist wunderschön geworden. Wäre ich jetzt nicht so erschöpft und es draußen nicht so dunkel, könnte ich an dieser Stelle Fotos zeigen. Aber das muss ich wohl auf ein anderes Mal verschieben…

Live long and prosper!

Letzten Sonntag waren wir in der StarTrek-Ausstellung im Dorniermuseum in Friedrichshafen. Kein besonders besinnliches Adventsunterfangen, möchte man meinen. Aber nur auf den ersten Blick! Die Enterprise war immer in friedlicher Mission unterwegs, und Frieden und Freude passen ja sehr wohl zur Weihnachstzeit. Worüber ich mir vor dieser Ausstellung auch noch nie Gedanken gemacht habe, ist die internationale Besetzung der Enterprise. Für mich im 21. Jahrhundert ist das irgendwie normal. Aber Anfang der 60er-Jahre war das schon was Besonderes. Allen voran Lieutenant Uhura, als schwarze Frau in der Kommandozentrale! Davon gibt es heutzutage immer noch nicht besonders viele, oder? Anscheinend wollte sie die Serie verlassen, aber Martin Luther King hat sie überredet, dabei zu bleiben. Außerdem waren auch ein Japaner (Hikaru Sulu) und ein Russe (Pavel Chekov) mit von der Partie. Und zwar kaum zwanzig Jahre nach dem zweiten Weltkrieg und mitten im kalten Krieg. Da habe ich so bei mir gedacht: Vielleicht braucht es erst Außerirdische damit die Menschheit begreift, dass wir alle in einem Boot – nämlich auf der Erde – sitzen, und wir …

In Sicherheit

Seit ich kürzlich entdeckt habe, dass eine von mir sehr geschätzte und viel genutzte Erfindung zum Symbol gegen Hass und Rassismus erkoren wurde, gibt es im Hause K. kein Halten mehr! Ab sofort werden alle Jacken, Mäntel und Pullover damit bestückt. Die Rede ist von der Sicherheitsnadel. Erfunden wurde die Aktion von einer in London lebenden Amerikanerin, als dort nach dem Brexit die fremdenfeindlichen Attacken stark zugenommen haben. Und die Amerikaner machen es jetzt auch. Die Sicherheitsnadel soll zeigen: You are safe with me. Vor mir muss niemand Angst haben und ich stehe Dir bei, wenn Du bedroht wirst. Ich hoffe natürlich, dass ich nie in eine solche Situation komme. Aber wenn, dann hoffe ich, dass ich die nötige Zivilcourage aufbringe und angemessen reagiere. Oft ist man in dem Moment ja einfach überrumpelt und weiß nicht, was man tun soll.  Aber vielleicht steigt wenigstens die Chance auf eine vernünftige Reaktion, wenn man sich vorher schon Gedanken darüber macht. Die Sicherheitsnadel erinnert mich daran. Ich finde die Idee super. Und Ihr?

Zwei

Normalerweise macht man Rückblicke ja eher am Jahresende. Aber warum nicht mal zwischendurch einen kleinen Blick zurück wagen? Der Milchbutterkäse-Blog wird heute nämlich ZWEI! Whohoo! Und das ist doch ein guter Anlass, oder? Was natürlich als erstes auffällt ist, dass die Anzahl der Beiträge hier DRAMATISCH gesunken ist. Das hat mit den beiden Hauptveränderungen seit letztem September zu tun: Die Handlung und meine Arbeit bei den Festspielen. Beides hat mich so ausgefüllt, dass viele andere Dinge liegengeblieben sind: Die Renovierung zuhause. Null Fortschritt. Oder sagen wir fast null. Der Garten. Das Unkraut hat wieder die Hoheit über das Gemüse übernommen. Urlaub. Von Schottland (2013), Fränkische Schweiz (2014), eine Woche Stuttgart (2015) zu gar nicht weg (2016). Das traditionelle Grillfest. Glatt ausgefallen. Zum ersten Mal seit Anbeginn dieser Ära. Und natürlich das Beiträge schreiben. Sowohl die Handlung als auch die Festspiele sind eine absolute Bereicherung und ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich jeweils ein Teil davon sein darf. Aber ich freue mich auch auf die neue Zeitrechnung, die vor mir liegt. Ich muss jetzt zwar wieder …

Mein erster Sommer in Bregenz

Der letzte Vorhang ist gefallen und ich kann auf meine erste Saison bei den Bregenzer Festspielen zurückschauen. Es war eine schöne Zeit, in der ich viele talentierte und nette Leute kennengelernt und überhaupt viel gelernt habe. Wir haben viel gearbeitet, Wind und Wetter getrotzt, aber auch viel gefeiert. In diesen drei Monaten habe ich ungefähr 1200 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Ich bin so stolz auf mich. (Und: Radeln macht schöne Beine. Aber das nur am Rande.) habe ich Fussball gespielt. Im Tüllkleid. Ja, wirklich! habe ich 24+ mal den Sonnenuntergang auf der Hinterbühne genossen. haben wir diverse Geburtstage gefeiert. Meiner war auch dabei. durfte ich ein Dirndl aus dem Fundus ausleihen, damit ich zünftig auf das Bergfest gehen konnte. habe ich 24+mal live »Nessun Dorma« gehört. So schön! habe ich mit meinen Kostümkollegen in einer Großküche für 300 Personen gekocht, weil wir dieses Jahr (zusammen mit der Bühnentechnik See) das traditionelle Kostümfest auf der Hinterbühne ausgerichtet haben. Das war ein ganz besonderes Erlebnis. Am liebsten würde ich in dieser Küche ein Praktikum machen. war …

Toi Toi Toi oder wo sind die Suppen?

Falls sich jemand wundert, warum im Lindaupark die chinesischen Suppen (fast) ausverkauft sind — das war ich. Im Theaterleben ist es üblich zur Premiere kleine Geschenke zu verteilen. Und für die Turandot-Premiere bei den Bregenzer Festspielen (wo ich zwischenzeitlich gerade arbeite), hatte ich keine bessere Idee als meine Kollegen mit chinesischen Fertigsuppen zu beglücken. Schließlich spielt die Geschichte im Alten China. Bei genauem Hinschauen steht zwar »Taiwan« auf der Verpackung, aber egal. Der Gedanke zählt! Und wen es interessiert wo ich gerade meine Abende verbringe,  der kann hier schauen.